Die Besuchergruppe am Treffpunkt Ecke Lutherhöhe und Wittenbergstraße, links im Bild der Aufsteller mit Portrait von Karl Schneider; Foto: copyright Olaf Bartels
Projekt Lutherpark - Typenhäuser Karl Schneider
Am Sonntag, den 10. September kamen ca. 90 Interessierte zum Treffpunkt Ecke Lutherhöhe/Wittenbergstraße, um das Siedlungsprojekt Lutherpark von Karl Schneider kennenzulernen und damit auch etwas über die Bahrenfelder Geschichte zu erfahren. In der Siedlung unterhalb der Bahrenfelder Lutherkirche lässt sich anschaulich der Konflikt um die Architektur Karl Schneiders ablesen. Zwischen den giebelständigen Einfamilienhäusern plante der Pionier des Neuen Bauens zwischen 1932 und 1934 acht unterschiedliche Typenhäuser mit Flachdach, quadratischer Kubatur und hell verputzten Fassaden. Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde Schneiders Architektur als Kulturbolschewismus diffamiert und er erhielt praktisch Berufsverbot. Sein Mitarbeiter Otto Paradowski vollendete in der Wittenbergstraße die letzten zwei Häuser, davon durfte er eines nur mit Steildach fertigstellen. Obwohl im Laufe der Jahrzehnte deutlich verändert, stechen sieben von Schneiders Typenhäuser noch heute durch ihr Flachdach und die kompakte Form zwischen den traditionellen Nachbarbauten hervor.